Wie schon im letzten Jahr hatten die Grundstufen-Schüler im Rollladenbau an der Berufsbildenden Schule Pirmasens die Gelegenheit, an einem zweitägigem “Kompetenztraining” für Azubis teilzunehmen. Seminarleiter war wieder der Coach und Mentaltrainer Günther A. Kircher, der diesen Kurs am 18. und 19. Mai 2016  in Zusammenarbeit mit den im Rolladenbau eingesetzten Lehrern Walter Becker, Timo Heim und Markus Kiefer durchführte.

Nils Krug, Schüler der Klasse RL 15,  fasst seine Eindrücke im folgenden Bericht zusammen:

In diesen zwei Tagen zeigte uns Herr Kircher anhand von Theorie und auch Praxis, wie man gut durch sein Arbeitsleben kommt. Im Workshop zu sozialen Kompetenzen wurden den Auszubildenden ihre Stärken bewusst gemacht, und sie bekamen Einblicke in Kommunikationsprozesse. Eingebunden in gruppendynamische Übungen und Projekte wurden den Azubis zusätzlich die Kompetenzen im Umgang mit sich selbst (Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Eigenverantwortung) vermittelt.
Ergänzend wurden Kompetenzen im Umgang mit Anderen praktisch erklärt sowie die Kompetenzen Teamfähigkeit und Motivation verbessert.

Ziel dieses Kompetenztrainings sollte sein, dass Jugendliche in der Lage sind, ihrem Alter entsprechend zu agieren. Außerdem sollte es die Jugendlichen dabei unterstützen, ihre Persönlichkeit zu stabilisieren, um eine angemessene Ausbildungsreife zu erlangen.

Wir besprachen, was alles passieren kann, wenn man seine “Komfortzone” verlässt: zum Beispiel Ängste überwinden, neue Erfahrungen machen und neue Chancen eröffnen, eigene Stärken entdecken oder auch feststellen, dass Träume Realität werden können.

Diszipliniertes Verhalten:
Regeln und Absprachen sollte man in einem Team einhalten. Sollte dies nicht der Fall sein, kommt es zu Verwirrungen im Team und es findet kein organisiertes Arbeiten statt.

Zu diesem Thema teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Unser Ziel war es, blind durch einen Parcour zu gehen. Wir fassten uns alle an den Schultern, wobei nur der Hintermann sehen konnte, was passiert; er durfte jedoch nicht sprechen. Durch Klopfen auf die jeweilige Schulterseite gab der Letzte in der Reihe vor, in welche Richtung es gehen sollte.

Ziele dieser praktischen Übung waren:
– effektiv und erfolgreich arbeiten
– keine Zeitverschwendung zulassen
– eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen

Konstruktiver Umgang mit Kritik:
Zu diesem Thema zeigte uns Herr Kircher einen Kurzfilm, in dem man sehen konnte, wie wie man Kritik gerade nicht annehmen sollte. Nach dem Kurzfilm diskutierten wir, was genau die zwei Darsteller falsch gemacht haben. Dazu notierten wir uns ein paar Stichwörter:

Warum Kritik hilfreich ist:
– Fehler erkennen
– Arbeit in Zukunft besser machen
– etwas dazulernen
– langfristig immer besser werden

Warum Lob hilfreich ist:
– Bestätigung
– Anerkennung
– gutes Gefühl
– Ansporn für weiteres Tun
– Belohnung

Organisation der Arbeit:
Um sich gut zu organisieren, muss man Abhängigkeiten berücksichtigen!

Im praktischen Teil konstruierten wir in vier Teams mit unterschiedlichen Materialien zwei Fundamente aus Steinen, eine Brücke aus Holz  und ein Seil als Geländer.
Durch genaue Absprachen innerhalb der vier Teams konnten wir innerhalb von 30 Minuten die verschiedenen Teile errichten und am Ende schließlich passgenau zusammensetzten.

Umgang mit Abhängigkeiten:
– Alle Infos genau ansehen
– Vorstellung vom Gesamtprodukt entwickeln
– Prüfen, ob und wo Abhängigkeiten bestehen
– Infos austauschen, sich absprechen oder nachfragen
– inhaltliche und zeitliche Abhängigkeiten berücksichtigen
– Abhängigkeiten in die Planung der Arbeit mit einbeziehen

Problemlösen:
Beim Problemlösen gibt es mehrere Schritte, um an das Ziel zu gelangen.
In der ersten Übung gab uns Herr Kircher ein Ei. Dieses Ei sollten wir mit bestimmten Materialien, die wir mit ”Geld” kaufen konnten, aus einer Höhe von 3 Metern fallen lassen, so dass es nicht beschädigt wird.
Die zweite praktische Übung bestand darin, dass wir in zwei Teams aufgeteilt wurden.
Wir mussten durch ein Netz hindurchsteigen, jedoch so, dass wir die Seile nicht berühren durften.
Wir zogen gemeinsam jeden vorsichtig durch das Netz.
In diesen Übungen lernten wir mit Herr Kircher, das Lösen von Problemen und Teamarbeit.

Fazit:
Insgesamt gab es für mich fast nur positive Erfahrungen in diesem Kompetenztraining.
Es war sehr lehrreich und förderte den achtsamen Umgang miteinander und untereinander.

Man lernte sich gegenseitig in den einzelnen praktischen Übungen noch besser kennen.
So konnte man auch, wenn auch langsam, seine “Komfort-Zone” immer ein Stückchen mehr verlassen.

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