Technische Schwierigkeiten, Verständnis- und Verbindungsprobleme, fehlende soziale Kontakte – der diesjährige Abiturjahrgang hatte mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen. Insgesamt 66 Abiturienten nahmen trotz aller Widrigkeiten am Samstag ihr lang ersehntes Abiturzeugnis in der Pirmasenser Festhalle entgegen.

Für den kurzfristig erkrankten Schulleiter Jörg Altpeter verlas sein Stellvertreter Markus Kiefer dessen Festrede und bedankte sich bei den Absolventen, dass sie in der Corona-Pandemie auf viel verzichtet und Unsicherheit ertragen hätten. Gleichzeitig erinnerte er die Schüler daran, dass sie nun ein „Abitur mit einem Plus“ hätten und appelliert gleichzeitig daran, die Heimat nicht zu vergessen. „Die Unternehmen vor Ort brauchen dringend Fachkräfte wie euch.“

„Ihr seid ein besonderer Jahrgang, der unter besonderen Bedingungen das Abitur ablegt“, befand auch der Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens, Markus Zwick, in seiner Ansprache. Viel habe in den vergangen Monaten improvisiert werden müssen. Hierfür dankte er den Abiturienten, den Eltern, aber auch den Lehrern. „Abitur, das Abitur an einer BBS und dann noch das Abitur an einer BBS in Pirmasens“ – eine absolute Steigerung, war sich Zwick sicher und appellierte an die Absolventen ihre Herkunft nicht zu vergessen: „Unsere Region bietet tolle Chancen für euch, wir brauchen eure klugen Köpfe.“ Er schloss mit einer Werbung für seine Stadtverwaltung, die gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen brauche.

Die Abiturientinnen Annika Meier und Fabienne Blank erläuterten in ihrer Abiturrede den tieferen Sinn ihres Abiturmottos „Abivegas – mehr Glück als Verstand“ und zeigten sich am Ende ihrer Schulzeit glücklich, sich für die BBS als Schule entschieden zu haben. Vor allem das soziale Miteinander habe neben den Schwerpunkten Technik und Wirtschaft die Schulzeit besonders gemacht. „Game over an der BBS, wir haben Glück, alle den Hauptgewinn ergattert zu haben“, waren sich die beiden Abiturientinnen sicher. Nun gelte es Glück in einem neuen Spiel zu finden.

Von Seiten der Elternschaft lobte der Vorsitzende des Schulelternbeirates, Markus Meier, die BBS, auch die sozial schwachen Schülerinnen und Schüler im Blick zu haben. Er kritisierte aber auch deutlich die Entscheidungen in der Schulpolitik der vergangenen Jahre oder die verschlafene Digitalisierung. Die Abiturienten ermutigte er, sich aktiv in der Gesellschaft einzumischen und auch kritische Meinungen zu vertreten.

Der Leiter der Beruflichen Gymnasien, Heinrich Kracke, betonte, dass der Jahrgang in vielerlei Hinsicht Neuland betreten habe – ein neues Schulgebäude, das neue Kurssystem, der erste Sport-LK und dann auch noch der erste Jahrgang unter Corona-Bedingungen. Doch er war sich sicher: „Ihr habt eure Kompetenzen im selbstständigen Arbeiten stark erweitert.“

Die Preise der Stadt Pirmasens für das jeweils beste Abitur erhielten Annika Meier vom WG und Johanna König vom TG mit jeweils einer Traumnote von 1,0. Dennis Fuhrmann wurde für seine Leistungen in Englisch geehrt, zudem konnte er gemeinsam mit Vincent Schuster und Johanna König den Preis für besondere Leistungen in Mathematik entgegen nehmen. Eine Auszeichnung des Fördervereins der BBS konnten Veronique Motsch und Justin Grünfelder für ihre Ergebnisse in BWL in Empfang nehmen. Zudem erhielt Veronique Motsch gemeinsam mit Luisa Schwarz einen Preis in katholischer, Philipp Buchheit in evangelischer Religion. Über den Hugo-Ball-Preis für besondere künstlerische Fähigkeiten konnte sich Marius Lehner freuen. Für ihr soziales Engagement wurde Fabienne Blank geehrt. Vincent Schuster wurde für seine Leistungen im Fach Elektrotechnik mit einer Ehrung bedacht. Er konnte sich zudem gemeinsam mit Johanna König und Paul Mangold über eine einjährige Mitgliedschaft bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft freuen.

Die Schulgemeinschaft wünscht allen Abiturienten für den weiteren Lebens- und Berufsweg viel Erfolg und natürlich das notwendige Quäntchen Glück, getreu dem Motto „Abivegas – mehr Glück als Verstand“.